Ratgeber

Rauchen oder Verdampfen – wie schädlich sind die modernen E-Zigaretten wirklich

Für viele Raucher ist die E-Zigarette oder der Vaporizer zur Alternative geworden. Mehr als 2,45 Millionen Menschen in Deutschland sind die aromatisierten Dampfwolken lieber als der lästige Tabakqualm. Allerdings stellt sich für viele die Frage nach der Gesundheit. Ist das Dampfen wirklich nicht so schädlich wie das Rauchen von Tabak und Zigaretten?

Das Dampfen von E-Zigaretten wird oft als harmlos eingestuft

Für die einen ist das Dampfen einer IQOS Zigarette die harmlose Alternative zum Rauchen von Tabak oder Zigaretten. Andere wiederum warnen vor diversen Gesundheitsgefahren, denen sich die Nutzer der E-Zigaretten beim Inhalieren des Dampfs aussetzen. Fakt ist auf jeden Fall, dass der Dampf weniger schädlich als der normale Tabakgenuss ist. Richtig harmlos ist der Konsum von E-Zigaretten allerdings nicht.

Mittlerweile existieren die ersten Studien zu E-Zigaretten

Im Frühjahr 2024 wurde eine Studie veröffentlicht, in der Wissenschaftler in den verschiedenen Produkten bis zu 127 Substanzen nachgewiesen haben, die toxisch sind. Glaubt man den Autoren des Artikels, der in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschien, handelt es sich bei den Liquids mit Aromen um Mixturen, bei denen alle Verbrennungsprodukte längst nicht genau charakterisiert sind. Auch das Zusammenwirken der Inhaltsstoffe ist noch nicht genau geklärt. Zudem ist in vielen Liquids und Aromen Nikotin enthalten.

Der Dampf der E-Zigarette wird wie beim Rauchen in die Lunge inhaliert

Das Dampfen und Rauchen ähneln sich sehr. Raucher und Dampfer inhalieren ein Aerosol, das ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen ist. Der Unterschied liegt in der Entstehung der Aerosole. Nach dem Anzünden der Zigarette erreicht die Glut des Tabaks und des Papiers eine Hitze von etwa 900 °C. Durch die hohen Temperaturen werden im Rauch viele toxische Stoffe und Zusatzstoffe freigesetzt, die über die Atemwege in die Lunge transportiert werden. Der Tabak wird verbrannt.

Bei einer E-Zigarette wird ein Liquid elektronisch verdampft. Die Temperaturen liegen im Regelfall zwischen 150 und 200 °C. Höhere Temperaturen sind allerdings auch bei den E-Zigaretten möglich. Wie beim Rauchen können sich auch beim Dampfen kleinste Partikel in der Lunge ablagern. Daher haben die Nutzer und Nutzerinnen von E-Zigaretten und Tabak fast immer einen Husten. Auch Entzündungen in der Lunge sind durch die Ablagerungen möglich.

E-Zigaretten – viele Modelle mit gleicher Funktion

Die elektronischen Zigaretten sind seit dem Jahr 2008 in Deutschland frei verkäuflich. Obwohl die Anzahl an verschiedenen Modellen mittlerweile nicht mehr überschaubar ist, hat sich die Funktion der E-Zigaretten oder nicht verändert. Wie es die Bezeichnung schon verrät, werden E-Zigaretten elektronisch betrieben. Für den Strom sorgt eine Batterie oder ein Akku. Die Elektronik, der Einweg- oder Mehrweg-E-Zigaretten steuert das Verdampfen des Liquids.

Damit das Liquid verdampft werden kann, wird die Flüssigkeit vom Tank aus in die Heizkomponente geleitet. Eine Spule oder ein Widerstand erzeugt die hohen Temperaturen. Das Liquid wird verdampft und über einen Zerstäuber in das Mundstück geleitet. Der Dampf wird dann wie der Rauch einer Zigarette eingesogen und inhaliert. Viele Modelle funktionieren nach wie vor per Knopfdruck. Moderne Varianten verdampfen das Liquid, wenn am Mundstück wie bei einer Zigarette gezogen wird.

Die Gefahren des Rauchens und der Trend zum Nichtrauchen

Die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens sind seit langem bekannt und umfassen ernsthafte Erkrankungen wie Lungenkrebs, Herzkrankheiten und chronische Atemwegserkrankungen. Der Trend zum Nichtrauchen gewinnt daher immer mehr an Bedeutung und auch in den meisten Biergärten herrschen mittlerweile Rauchverbot oder Nichtraucherschutzbestimmung. Gleichzeitig erleben alternative Tabakprodukte wie E-Zigaretten und Vaporizer einen Aufschwung, da sie als weniger schädliche Alternativen zum herkömmlichen Rauchen gelten.

E-Zigaretten erzeugen Dampf statt Rauch und setzen dabei weniger toxische Substanzen frei. Studien haben jedoch gezeigt, dass auch beim Dampfen gesundheitliche Risiken bestehen, da E-Zigaretten eine Vielzahl von Chemikalien enthalten, die potenziell schädlich sein können. Insbesondere die Langzeiteffekte des Dampfens sind noch nicht vollständig erforscht, und der Konsum von Nikotin bleibt ein bedeutendes Gesundheitsrisiko.

Die steigende Popularität von E-Zigaretten zeigt, dass viele Raucher nach weniger schädlichen Alternativen suchen. Dennoch ist es wichtig, die möglichen Gefahren nicht zu unterschätzen und weiterhin auf Aufklärung und Forschung zu setzen, um die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Produkte besser zu verstehen. Letztendlich bleibt der vollständige Verzicht auf Tabak und Nikotin die gesündeste Wahl.

Bildquelle: Foto von Mika Baumeister auf Unsplash

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